Die Belastungen in der Arbeitswelt haben sich verändert. Heute sind vor allem hoher Zeitdruck, Arbeitskomplexität, Arbeitsunterbrechungen und Unsicherheit für zunehmenden Stress am Arbeitsplatz verantwortlich. Werden extreme Belastungsstrukturen nicht rechtzeitig erkannt, besteht schnell die Gefahr an Burnout zu erkranken - zum Teil mit schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.
Burnout entsteht über mehrere Dimensionen. Es kommt zu Veränderungen der Belastungsgrenze, des sozialen Austauschs und des Identitätsgefühls. Der Weg in die Burnoutspirale ist ein schleichender Prozess, der sich individuell sehr unterschiedlich darstellen kann, was das Erkennen und „Behandeln“ erschwert. Burnout trifft häufig Personen, die eine hohe Leistungsbereitschaft mitbringen, d. h. sie können „brennen“, sich für Aufgaben begeistern, engagieren und darin aufgehen. Folgende Symptome sind typisch für Burnout:

Erschöpfung

z.B.: Physische und psychische Überbeanspruchung, Schlafstörungen, Müdigkeit am Morgen, Energiemangel

Zynismus

z.B.: negative Haltung gegenüber den Aufgaben, Zurückziehen, Distanz zu Menschen halten

Ineffizienz

z.B.: Vertrauensverlust, Kompetenzverlust

Die „Erschöpfungsspirale“ stellt den Prozess von Burnout dar:

  1. Schmerzen
  2. Schlafstörungen
  3. Energieverlust
  4. Das Gefühl: „Ich muss es schaffen!“
  5. Sozialer Rückzug – Schuldgefühl
  6. Konzentrationsschwäche
  7. Grübelattacken
  8. Suizidale Gedanken
  9. Apathie
  10. Körperlicher und/oder seelischer Zusammenbruch

Diese Reaktionen müssen nicht in jedem Fall in dieser Reihenfolge ablaufen. Ein Wechsel der einzelnen Stadien ist ebenso möglich, wie eine längere Stagnation in einem Stadium, bevor das nächste erreicht wird. Jedoch zeigt sich in der Praxis eine Tendenz für die aufgeführten Muster.


Prävention ist der beste Weg ein Burnout zu vermeiden, daher hier einige kleine Anregungen:

Individuell:

Nehmen Sie körperliche und emotionale Beschwerden wahr und sorgen Sie für sich selbst! Schaffen Sie sich zeitliche Spielräume, blocken Sie Entspannungszeiten, machen Sie gezielt Pause.

Führungsebene:

Informieren Sie sich über Burnout, schaffen Sie ein Problembewusstsein bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Überprüfen Sie die Zielvereinbarungen hinsichtlich der realistischen Erreichbarkeit, beteiligen Sie die Beschäftigten bei der Terminplanung. Achten Sie auf erste Anzeichen, ermutigen Sie die Mitarbeiter regelmäßige Pausen zu nehmen und die Ruhezeiten einzuhalten. Vereinbaren Sie z. B. ungestörte Arbeitsphasen und Erreichbarkeiten, vermeiden Sie den „Rund-um- die-Uhr-Service“. Bieten Sie Zeitseminare, Selbstmanagement oder Zielmanagementseminare an. Seien Sie präsent und einfühlsam in den Mitarbeitergesprächen.

Unternehmenskultur:

Überdenken der Basisannahmen über Zeit, Menschen, soziale Beziehungen und menschliches Handeln. Vor allem: Neuorientierung, um Überlastsituationen zu vermeiden, fairen Umgang fördern, Wertschätzung stärken, konstruktiv mit Schwächen umgehen, Verständnis und Fürsorge zeigen.

Ergänzend zu eventueller medizinischer Behandlung bieten wir Ihnen im Business-Caching professionelle Begleitung bei den erforderlichen Veränderungen. Dabei setzen wir standardisierte Analyseinstrumente ein und sprechen über Ihre individuelle berufliche Situation.

Nehmen Sie daher gerne mit uns auf.

Beratung und Coaching:
Prof. Dr. Ulrike Hellert


Literatur:

Burisch, M.: Das Burnout-Syndrom. 1994.

Maslach, Ch. & Leiter, M.P.: Die Wahrheit über Burnout 2001.

weitere Informationen:

Herrmanny, Christian: Kongress zur Gesundheitssituation in der IT-Branche - Zusammenbruch vor dem Computer hier

Hellert, Ulrike: Präventive Gesundheitsaspekte innovativer und humaner Arbeitszeiten hier

Links:

DIWA-IT

"Strebe nach Ruhe,
aber durch das Gleichgewicht,
nicht durch den Stillstand
deiner Tätigkeit."

(Friedrich Schiller)